Louis-seize-Kommode

Auf dem Bild ist ein antikes Möbel zu sehen. Es ist eine Kommode aus dem späten 18. Jahrhundert. Eine Louis-XVI-Kommode
Blicke auf die Louis-seize-Kommode von vorne rechts
Kommode mit einem über zwei Schubladen gehenden Intarsie. Es wird eine Vase auf einem schwarz weißen Parkett dargestellt aus dem Blumen wachsen.
Zentrales Motiv auf dem Mittelrisalit der Kommode ist die Darstellung einer Vase mit Blumen auf einem schwarz weißen Parkettboden
Detail der oberen Schublade der Louis-seize-Kommode
Schöner ausgefallener Beschlag auf einer der Schubladen.
Ecke einer Louis-seize-Kommode mit eingelegten Bändern und Marmorplatte
Blick auf die rechte abgeschrägte Ecke der Kommode
Blick auf die rechte Seite der Kommode
Der Blick auf die rechte Seite der Kommode zeigt, dass sie auch dort reich geschmückt ist
Auf dem Foto ist die Kommode in der Ansicht direkt von vorne zu sehen.
Die Front, der Blickfang dieser Kommode mit der schönen Unterteilung der drei Schubladen

Louis-seize-Kommode südwestdeutsch um 1790, zugeschrieben an den ehemaligen Gesellen von David Roentgen, Johannes Höfle in Karlsruhe. Zwetschge, Birke, Pfaffenhütchen, Nuss, Palisander und Ebenholz auf Nadelholz furniert. Auf dem Mittelrisalit ist eine klassizistische Vase mit Blumenstrauß auf einem Parkett stehend eingelegt. Alle Flächen der Louis-seize-Kommode sind gerahmt mit feinem klassizistischen Bandelwerk und Filetbändern aus Ebenholz und Buchsbaum. Originale Griffbeschläge, Schlüssellochzierden und Schlösser sowie originale Marmorplatte.

B.: 118 cm H.: 83 cm T.: 59 cm

Schöner Erhaltungszustand mit Patina und alter Holzoberfläche. Die Louis-seize-Kommode ist sehr ausgewogen in schön proportionierte Flächen eingeteilt welche mit perfekt darauf abgestimmten Furnierarbeiten, sogenannter Marketerie gestaltet sind.

Preis auf Anfrage

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Was macht Marketerie auf Möbeln so faszinierend?

Marketerie wie an dieser Louis-seize-Kommode, wird oft auch fälschlicherweise Intarsienarbeit genannt. Sie ist eine faszinierende Kunstform, die die Außenhaut von Möbelstücken in wahre Kunstwerke verwandelt.

Hier sind einige Gründe, warum Marketerie so reizvoll ist:

Ästhetische Schönheit

Marketerie ermöglicht die Schaffung komplexer und wunderschöner Muster und Designs auf Möbeln. Besonders räumliche Effekte, wie bei dieser Kommode der Parkettboden, werden oft faszinierend real dargestellt.

Auch werden durch die Verwendung verschiedener Holzarten und -Farben beeindruckende visuelle Effekte geschaffen. Marketerie kann auch mit anderen Materialien wie Elfenbein, Perlmutt, Schildpatt, Stroh, Metallen oder edlen Steinen ausgeführt oder ergänzt werden.
Außerdem können Furnierstücke gefärbt, graviert, punziert, brandschattiert oder auch coloriert werden um bunte räumlich perfekte  Furnierbilder zu schaffen.

Eine Auswahl der bedeutendsten Meister dieser Handwerkskunst des 18.  Jahrhunderts finden Sie hier: Es waren Abraham und David Roentgen, Andre Charles Boulle, Giuseppe Maggiolini, Jean-Henri Riesener, Thomas Chippendale aber auch Jose Canops. Die Liste ließe sich um viele Nahmen verlängern.

Handwerkliche Meisterschaft

Diese Technik erfordert großes handwerkliches Geschick und Geduld. Jeder Schritt an der Marketerie vom Entwurf bis zur Fertigstellung auch an dieser Louis-seize-Kommode, ist ein Zeugnis der Kunstfertigkeit des Handwerkers.

Einzigartigkeit

Jedes Stück mit Marketerie ist einzigartig. Selbst wenn ähnliche Vorlagen verwendet wurden, sind die natürlichen Variationen im Holz und die Handarbeit der Künstler immer unterschiedlich.

Historische Bedeutung

Marketerie hat eine lange Geschichte und wurde bereits in der Antike verwendet. Möbelstücke mit Marketerie haben oft einen historischen und kulturellen Wert.

Beschädigung und Zerstörung durch Restaurierung

Leider wurden in den vergangenen Jahrzehnt allzu oft Möbel mit bedeutenden Marketerien abgeschliffen oder mit Ziehklingen abgezogen. Selbst die minimale Abnahme der Holzoberfläche hat für Marketeriearbeiten verheerende Folgen. Sie verlieren dadurch in der Regel die wesentlichen Feinheiten die ihre Schönheit und Einmaligkeit ausmachen. Oft bleiben nur die Umrisse der Furnierteile erhalten. Die Oberfläche wird unwiederbringlich in Staub aufgelöst – das Möbel und der Kunstgenuss des Betrachters  geschädigt und beleidigt.

Johannes Kössler

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